Wow.. wie lange habe ich überlegt, wieder zu schreiben. Ich erinnere mich nicht einmal daran, letztes Jahr auf diesem Blog gewesen zu sein. So weit habe ich mich bereits davon entfernt und doch, denke ich täglich daran meine Gedanken zu teilen und meiner Leidenschaft für das Schreiben nachzugehen. Und da gehe ich nach Monaten wieder auf meinen Blog, den ich hin und wieder belächele und der mich dennoch hin und wieder mit Stolz erfüllt und zack - schreibe ich wieder. Ich sitze hier in meinem Bett, schaue dem Schnee beim Fallen zu und merke wie sehr es mir gefehlt hat: Mein kleines Tagebuch, meine Gedanken, die ich endlich wieder in Worte fassen kann und die Zeit, die einfach stehen bleibt, wenn ich so vor mir her tippe.
Auch wenn ich das Schreiben, diesen Blog und das Teilen mit euch sehr vermisst habe, bereue ich es nicht, dass eine so lange Zeit zwischen dem letzten und heutigen Post lag. Denn es ist unfassbar viel passiert, keine großen lebensverändernden Dinge, aber Dinge, die mich verändert haben, die unerwartet kamen und die mich heute dazu gebracht haben, wieder zu Schreiben.
Ich möchte das aber gar nicht alles aufrollen, denn das gehört zu mir und geht auch niemanden richtig was an, aber die Gedanken, die sich durch die Vorkommnisse ergeben haben, gehören ganz eindeutig hierher. Zum Einen war 2018 ein sehr emotionales Jahr und zum Anderen ein Jahr, wo ich mich ganz viel mit mir selbst beschäftigen musste. Die Emotionen ergaben sich einmal durch unerwartete Trennungen, durch das Beenden meines Bachelorstudiums, durch einen aufregenden, verrückten Sommer, die Entscheidung in Köln zu bleiben und mit dem Master anzufangen. Diese ganzen emotionalen Ereignise waren nicht alle schön, aber vor allem sehr lehrreich und sie führten dazu, dass ich mich mit Angst, Unsicherheiten und meinem Selbstbewusstsein auseinandersetzen musste. Es führte dazu, dass ich Silvester 2018 unter Tränen dastand, teils aus Überforderung und teils aus unendlicher Liebe für meine Familie, die einfach immer immer immer für mich da ist. Nichtsdestotrotz entwickelte sich diese unfassbar emotionale Nacht in eine der witzigsten Nächte meines Lebens und damit zu einem wunderbaren Start in das Jahr 2019.
Dieses "sich mit sich selbst auseinandersetzen" wurde 2018 ein Part meines Alltags und scheint auch 2019 ein sehr relevanter Begleiter meines Lebens zu werden. Denn das ist es, was in jedem meiner Posts immer wieder herausblitzt: es ist immer wieder unendlich schwer für mich, mich auf mich selbst zu besinnen, einfach das zu tun, was ich möchte und einfach darauf zu vertrauen, dass sich alles so ergeben wird, wie es soll. Ich schweife immer wieder davon ab, vergleiche mich mit anderen (das ist nun wirklich das Schlimmste, was man machen kann) und denke es sollte alles so und so sein, man sollte lieber das und das machen und sich mit den und den Menschen abgeben, um.... SO EIN SCHWACHSINN! Ich muss erstmal gar nichts... Keiner muss Dinge tun, die ihm ein schlechtes Bauchgefühl bereiten, keiner muss sich rechtfertigen für die Dinge, die einen glücklich machen und keiner weiß besser was gut für einen ist, als man selbst. Das führe ich mir seit einigen Jahren immer wieder vor Augen und dennoch fällt es mir heute noch schwer, an mich zu glauben. Klingt dramatisch, ist es aber eigentlich nicht.
Das Jahr 2019 startete wirklich gut, denn ich flog kurz nach Silvester nach Thailand, ohne einen richtigen Plan und mit zwei Büchern im Gepäck, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Das eine Buch versprach, dass sich durch das Vertrauen in das Universum schon alles richten würde, alles würde so kommen wie es sollte und man sollte den Dingen mit Liebe anstatt mit Angst begegnen. Das andere wiederum versprach, man habe sein Leben selbst in der Hand, man könne sich das Leben aussuchen, was man Leben möchte und nur die Dinge tun, die einen glücklich machen. Mit diesen unterschiedlichen Ansätzen, zum einen Vertrauen in das Universum zu legen und zum Anderen sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, saß ich mit den letzten Seiten des einen Buches auf der Fähre Richtung Flughafen. Ich saß draußen am Deck, in der prallen Sonne und dem salzigen Wind, las die letzte Seite, hörte das Meer neben mir Rauschen und mir flossen mit sofortiger Wirkung die Tränen die Wangen hinunter. Mir wurde in dieser Sekunde bewusst, wie unfassbar schön das Leben ist, welche Möglichkeiten es bietet und wie unnötig all diese Unsicherheiten und Ängste sind, die mich immer wieder begleiten. Es war tatsächlich ein Schlüsselmoment, den ich mir täglich hervorrufe, um mich daran zu erinnern, dass alles gut ist, wie es ist. Denn ich habe mein Leben bereits selbst in der Hand, ich verwirkliche mich bereits jeden Tag in allem was ich tue und gehe genau den Weg, in dem Tempo, den ich gehen möchte. Und auf der anderen Seite habe ich tatsächlich eine Art Vertrauen in das Universum (das kann für jeden etwas anderes sein) gewonnen, das mich jeden Tag aufs Neue mit Ruhe und Gelassenheit erfüllt, denn das Leben ist doch unfassbar schön und bisher kam alles genauso, wie es kommen musste. Alles hat seinen Sinn und Zweck, everything happens for a reason. Und ich weiß, dass ich der Angst und der Unsicherheit immer wieder begegnen werde, doch ich weiß auch, dass es mir von Jahr zu Jahr einfacher fällt, an mich zu glauben, daran, dass alles so kommen wird, wie es soll. Und das das Leben ein unglaubliches Geschenk ist und in all seinen Fassetten so viel Schönes für uns bereit hält.
Ooookay, jetzt habe ich aber genug philosophische Weisheiten von mir gegeben. Aber das Update über meine Gefühlswelt war mir wichtig, denn auch Menschen mit einem starken Selbstbewusstsein haben manchmal Zweifel und Angst. Wichtig ist nur, dass man sich Zeit für seine eigene Entwicklung gibt, jeder nach seinem eigenen Tempo lebt und damit das Vertrauen und den Glauben an sich selbst findet. Denn hey, das Leben ist schön!
Hoodie: ASOS, Hose: Topshop, Mütze: Acne Studios, Tasche: Chloe
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