Und zack, da ist wieder ein Jahr vergangen. Doch das Schöne an diesem Blog ist, dass er da ist und bleibt. Ich kann wann ich immer ich will zurückkehren und schreiben. Und heute war es irgendwie wieder soweit, denn ab jetzt beginnt eine Zeit, in der ich wieder bei Null anfange. Mit Null meine ich nicht, dass ich alles verloren habe, sondern eine Phase in meinem Leben antrete, wo mir jede Tür offen steht. Ich habe ein leeres Blatt Papier vor mir und kann darauf malen was und wie auch immer ich will...
Ich spreche in Rätseln, weil es für mich sehr viel verständlicher ist die Dinge bildlich darzustellen. Natürlich muss ich einmal erklären, was es mit diesem weißen Blatt Papier auf sich hat: 3 Jahre Bachelor und 2 Jahre Master liegen nun hinter mir. Ich bin top ausgebildet, habe fleißig meine Arbeitserfahrungen in Praktika gesammelt und wäre (bis auf die Master Thesis) bereit für den Arbeitsmarkt. HA, wenn ich nicht lache. So ein Quatsch. Ich persönlich fühle mich immer wieder so, als hätte ich meinem Leben noch nichts geschafft. Das ist natürlich Unsinn. Ich bin mir meiner Ausbildung bewusst und bin sehr froh über jeden Weg, den ich gegangen bin. Ich bereue nichts. Dennoch dachte ich immer, wenn der ganze Quatsch vorbei ist, würde ich bereit sein und vor allem: Genau wissen was ich will. Nunja, jetzt sitze ich hier mit 25 und weiß rein gar nichts... so kommt es mir zumindest vor. Doch seit einigen Wochen schwirren ein paar Träume aus meiner Kindheit in meinem Kopf herum, die ich jahrelang gekonnt von mir geschoben habe. Denn ich habe ja nicht studiert, um irgendetwas zu versuchen und zu scheitern. Ich wollte erfolgreich werden, viel Geld verdienen, für eine sexy Marke arbeiten. Folglich habe ich meine Träume immer mehr von mir geschoben und ihnen endlich wieder Raum gegeben, als ich nach 5 Jahren Studium wieder vor diesem weißen Blatt Papier saß.
Der Output aus dem Verdrängen meiner Träume lässt sich wunderbar an meinen Berufserfahrungen festmachen. Ich habe Dinge probiert und in Unternehmen gearbeitet, die gut im Lebenslauf aussehen, aber mir inhaltlich rein gar nichts gegeben haben. Wichtig war der stringente Lebenslauf und immer brav seine Klappe zu halten, um bloß weit zu kommen (wie ihr euch vorstellen könnt, hat das bei mir nicht sonderlich gut geklappt). Ich werde niemals meine Klappe halten und nein, ich werde nicht für diese Marke sterben. Und da sind wir wieder bei dem Thema "Wofür brenne ich eigentlich?" und plötzlich machen all meine scheinbar unrealistischen Träume wieder einen Sinn. Denn genau das ist es, was man tun sollte. Seine Träume leben. SEINE Träume leben und nicht die, eines Anderen.
“If you don't build your dream, someone else will hire you to help build theirs.” - Tony Gaskins
Der Titel dieses Beitrags bringt es auf den Punkt. Ich musste über dieses Zitat stoßen, um zu begreifen, was ich brauche. Ich bin zwar selbstbewusst und weiß wer ich bin, aber irgendwie war ich immer der Fraktion "Schisser" angehörig. Denn Andere können es ja besser. Und Andere haben das schon gemacht. Und Andere Andere Andere. Anstatt zu erkennen, dass man IMMER anders sein wird als die Anderen und es auf den eigenen Traum und die eigene Idee ankommt, und das was man selbst daraus macht. Und darauf, dass man es zumindest versucht hat. Ich wusste plötzlich, ich würde in 30 Jahren bereuen, dass ich den Schritt in die Selbstständkeit nicht gegangen bin. Und eigentlich wusste ich auch, dass ich nicht scheitern würde, wenn es das ist was mich erfüllt und was ich wirklich gut kann.
Zurück also zum weißen Blatt Papier. Die Träume in der einen Hand und die Zeit in der Anderen. Die perfekten Voraussetzungen, um an der Umsetzung dieser zu arbeiten. Soweit bin ich also nun, bereit meinem Lebenslauf den Rücken zu kehren und all meine Ideen in mich selbst zu investieren. Seid ihr es auch?
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